Psst! Wieder einmal lohnte es sich, den beiden Plaudertaschen Sophie und Berta auf ihrem Weg durch den Ort zu folgen. Amüsante Geschichten, die sich im 18.Jahrhundert in Vilsen zugetragen haben, sind ihr bevorzugtes Gesprächsthema. Ebenso aber auch haarsträubende Episoden sind damals geschehen, als die beiden ganz selbstverständlich durch Vilsens Gassen schlenderten. So hatten die Gäste, die ihren Spaziergang begleiteten, wieder einmal ihren Spass und konnten ganz nebenbei etwas über den Ort und seine Märkte erfahren, die im 18.Jahrhundert unter anderem dem Verkauf des in Vilsen hergestellten Leinen dienten. |
Den Bau der heutigen Orgel in der Vilser St.Cyriakus- Kirche haben Sophie und Berta längst nicht mehr erlebt. Er erfolgte erst im Jahr 1959, nachdem die zuvor eingebaute pneumatische Orgel sich als Fehlgriff erwiesen hatte. Bedingt durch die Kriegsjahre verzögerte sich ihre Ablösung, so dass die Gemeinde lange Jahre mit einem Provisorium auskommen musste. Paul Ott baute schließlich eine solide mechanische Orgel, deren Traktur "um tausend Ecken herum" unter dem Fußboden hindurch die fernergelegenen Werke, das Rückpositiv und das Solopedal, ansteuert. Die auf diesem langen Weg durch die Korrosion der Jahrzehnte verursachte Schwergängigkeit wurde bei einer grundlegenden Renovierung durch Jörg Bente im Jahr 1998 durch eine komplette Neuanlage der unter dem Boden verlaufenden Mechanik beseitigt. Doch insbesondere die Klangliche Erscheinung der Vilser Ott-Orgel wurde von Bente in brillianter Weise aufgewertet, so dass das Spiel heute nicht nur aufgrund der Leichtgängigkeit Spass macht, sondern auch die Zuhörer immer wieder überwältigt sind von der Klarheit und auch Vielseitigkeit der klanglichen Möglichkeiten. |
grundlegend renoviert und klanglich überarbeitet durch Jörg Bente, Helsinghausen (1998)
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