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Orgelschätze - Genuss für Leib und Seele
Eine musikalische Entdeckungsreise im Kirchenkreis Syke-Hoya
Sonntag, 21.September 2014
Vilsen
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Wo nur, ja wo ist denn wohl der Vilser Kirchhof geblieben? Sophie und Berta
verstehen die Welt nicht mehr. Auch die dicke Herta im Hintergrund scheint
keine Antwort parat zu haben.
Zum besseren Verständnis für heutige Zeitgenossen: Sophie und Berta sind zwar
alte Vilserinnen. Doch sie kommen aus dem 18.Jahrhundert in unsere Zeit herüber.
Da ist es nur allzu verständlich, dass ihnen einiges, was sie da sehen, sehr
fremd vorkommt. Zum Beispiel scheint rund um die Vilser Kirche schon seit
längerem kein Mensch mehr bestattet worden zu sein, obwohl die beiden doch den
"Kirchhof" schon von klein auf so erlebt haben.
Wenn die beiden netten Damen sich dann auf den Weg machen, den neuen "Kirchhof"
zu suchen, den wir heute als Friedhof kennen, dann wird ihre Zeit wieder lebendig,
als rund um die Vilser Kirche noch Grabsteine standen, über die die frechen Jungs
aus der Nachbarschaft im Bocksprung hinwegsetzten.

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Eine große Schar war es, die den beiden am
21.September folgte und mit Vergnügen ihre Gespräche
belauschte. Vieles Interessante war aus der Zeit zu
erfahren, als in Vilsen noch Leinen hergestellt und
verkauft wurde.
Und selbst Einheimische erfuhren noch manche Neuigkeit
über den Ort, den sie bereits so gut zu kennen glaubten.
Schließlich fanden Sophie und Berta denn auch den
heutigen Friedhof, wo die frisch renovierte Friedhofs-
kapelle ganz zwanglos zu besichtigen und schließlich
das vermutlich erste Orgelkonzert an diesem besonderen
Ort zu hören war.

Orgelschätze Logo Orgelschätze Logo Die kleine Orgel wurde im Jahr 1979 als gebrauchtes
Instrument hier eingebaut und hat seither vielen
Menschen mit ihrer Musik Frieden und Trost gebracht.
Diesmal erklang sie ganz konzertant und konnte dabei
zeigen, was in ihr steckt. Und das ist auf jeden Fall
eine Menge Pfeifenmaterial - eigentlich viel zu viel
für das kleine Gehäuse. So wurde aus Platzgründen
kurzerhand das tiefe Cis gar nicht erst eingebaut.
Begründung: Im Bass würde dieser Ton fast nie
gebraucht...
Doch es ist eine Freude, dass diese Kleinorgel hier
steht und nicht, wie vielfach auf Friedhöfen anzutreffen,
ein elektronisches Instrument. Denn nur eine mechanische
Orgel gibt wirklich einen lebendigen Klang von sich.
Und wo würde der mehr gebraucht als hier auf dem
Friedhof?



    Ausschnitte aus dem Konzert:    

Carl P. E. Bach (1714-1788):
1.Satz aus der Orgelsonate g-Moll

Improvisation "Christ ist erstanden"