Einzug in diesen malerischen Ort hält. Die herrlich blühenden Gärten sind ein einzigartiger Blickfang. Ein regelrechtes "Dorffest" machte der Dorfgemein- schaftsverein aus dem Gastspiel der "Orgelschätze" in Oiste. Vom Ponyreiten bis zu Kunst im Garten, vom Flohmarkt bis zum Lanz-Bulldog. Ganz Oiste schien auf den Beinen und lockte zahlreiche Gäste von fern und nah, um den Ort auf einem "Dorfspaziergang" kennenzulernen. Bei einer spannenden Gartenführung konnten die Besucher etwas über die heilende Wirkung vieler Pflanzen lernen und bekamen eine "Riechprobe" nach der anderen von Anita Kracke angereicht, die mit ebensoviel Kurzweiligkeit wenig später auch eine Führung über Kirchhof und Kirche übernahm. |
kurzer Zeit wieder vergisst. Vielmehr wurde die Geschichte und Entstehung des Ortes Oiste lebendig. Dass für die von Überschwemmungen der nahen Weser gebeutelten Bauern die Ansiedlung auf einem Geestrücken Schutz vor den Fluten bot, lag auf der Hand. Doch wer ahnt heute noch, dass genau dies an dem Ort gegeben war, der heute Oiste heißt, und durch den wir heute mit dem Auto oft achtlos durchfahren, ohne die wundervollen Ecken zu sehen. Es war ein eindrückliches Erlebnis, die gastfreundlichen Menschen kennen- zulernen, die solch ein "Volksfest" mit ihrem Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft möglich machten. Großes Kompliment an die Oister Bevölkerung und den Dorfgemeinschaftsverein, die einen unvergesslichen Tag gestaltet haben! Die Kirche, die 1832 gebaut wurde, bekam nach ihrer Fertigstellung auch gleich eine Orgel, mit deren Ausführung der renommierte Hoforgelbauer Ernst Wilhelm Meyer beauftragt wurde. Von seinem Instrument haben sich einige Pfeifen bis heute erhalten. Dies jedoch weniger aus Respekt vor seiner Arbeit als vielmehr aus Geldmangel: Bei einem Neubau im Jahr 1927 wurde kompromisslos ein neuer klanglicher Zeitgeschmack verwirklicht, für den ein Großteil des Meyerschen Materials weichen musste oder rigoros zurecht- gekürzt wurde. Nur die größeren Pfeifen wurden übernommen. Ein Orgelrevisor bemerkt dazu in späteren Jahren: "Zum Glück mußten die Orgelbauer wegen der angespannten wirtschaftlichen Situation auf Meyersche Register zurückgreifen." So kommt es, dass nach einem weiteren Neubau 1969 und schließlich einer sehr gelungenen Renovierung durch Jörg Bente im Jahr 2005 in der Oister Orgel heute immer noch Register klingen, die einst von Meyer gebaut worden waren. |
Im Konzert, bei dem rund 120 Zuhörer die Oister Kirche nahezu vollständig füllten, konnte die Orgel dann unter Beweis stellen, wie gut die alten Klänge mit den modernen Nachbauten harmonieren. Und wie gut ein rund 180 Jahre alter "8'-Prinzipal" das Hühner-Gackern in Paul Gerhardts unnachahmlichem Choral "Geh aus, mein Herz" darstellen kann. So fand ein ohnehin schon unvergesslicher Tag mit den wunder- vollen Klängen der Oister Orgel einen angemessenen Abschluss. |
Ausschnitte aus dem Konzert: Johann Chr. Kellner (1736-1803): Präludium C-Dur Felix Mendelssohn (1809-1847): Allegro Maestoso |