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Orgelschätze - Genuss für Leib und Seele
Eine musikalische Entdeckungsreise im Kirchenkreis Syke-Hoya
Sonntag, 16.März 2014
Neubruchhausen
Neubruchhausen
Es ist heute kaum vorstellbar, was um das Jahr 1970 in Neubruchhausen
real geschah: Die historische Fachwerkkapelle aus dem 17.Jahrhundert
muss dem Straßenbau weichen und wird abgerissen. Als "Ersatz" wird
unweit davon eine moderne Kirche aus dem Boden gestampft. Dass an
genau dieser Stelle schon im Mittelalter eine Burganlage gestanden hat,
konnten die rund 40 Interessierten erfahren, die dem ehemaligen
Schulleiter von Neubruchhausen, Klaus Bergann, ins Gelände rund um
die Kirche gefolgt waren.
Dort am Mühlenteich ragen noch heute einige der Pfähle aus dem
Wasser, auf die vor vielen Jahrhunderten die Gebäude der Burganlage
gegründet waren. Vermutlich war die Burg zur Überwachung und zum
Schutz des Hacheübergangs gebaut worden. Heute passieren zahlreiche
Fahrzeuge die moderne Brücke, oft ohne sie als Hachequerung bewusst
zur Kenntnis zu nehmen. Im Mittelalter war jedoch zunächst gar keine
Brücke sondern lediglich eine Furt durch die Hache an dieser Stelle
vorhanden, die aber als wichtiger Übergang die Verkehrsströme an sich
zog. Im Lauf der Jahrhunderte nahm dieser Verkehr so stark zu, dass
die direkt an die Straße ragende Fachwerkkapelle durch die übers Pflaster
rumpelnden Fahrzeuge stark beeinträchtigt war. So wurde die ehrwürdige
Kapelle abgerissen und der Neubau im Jahr 1972 eingeweiht.
Doch die Neubruchhäuser haben ihre neue Kirche und auch deren
Ambiente angenommen: An einigen Sonntagen im Jahr zieht die ganze
Gemeinde während des Gottesdienstes aus ihrer Kirche aus, um an der
nahe vorbeifließenden Hache Taufe zu feiern.

Neubruchhausen Orgel
Bis 17 Uhr füllte sich die kleine Kirche schließlich mit
rund 130 Zuhörern, die dem einstündigen Konzert auf der
kleinen Orgel lauschten. Viele waren überrascht, welche
Klangvielfalt sich auch mit nur drei Registern darstellen
lässt. Das hellste davon ist mit "geteilter Schleife"
realisiert. Das bedeutet, dass diese Klangfarbe für hohe
und tiefe Lage getrennt gewählt werden kann. Dieser
orgelbauerische Trick macht es möglich, in gewissen
Grenzen eine zweimanualige Orgel zu simulieren.
Besonders gut wurde das bei Improvisationen deutlich,
die an die Möglichkeiten der kleinen Orgel angepasst
waren.
Nbr Disposition
    Ausschnitte aus dem Konzert:    

Johann. Seb. Bach (1685-1750): Präludium und Fuge C-Dur

Valentin Rathgeber (1682-1750): Allegro F-Dur