Über zahlreiche Besucher konnten sich die Betreiber der "Olen Schüün" freuen, die am 6.April wieder einmal ihre Tore geöffnet hatte. Von der Seilherstellung mittels kettengetriebenem "Vierfachkurbler" über verschiedene Arten und Größen von Wäschemangeln bis zu Handmühlen und Mahlsteinen zur Mehlgewinnung in Kleinmengen reicht die Vielfalt an Ausstellungsgegenständen. Das museumstypische Schild "Bitte nicht berühren" sucht man in der Olen Schüün vergebens. Und so durfte nach Herzenslust probiert, gedreht und geschoben werden. So unter anderem das links abgebildete Gerät, das zwar gefährlich aussieht, aber lediglich für das sonst mit einer Klappvorrichtung mühsam ausgeführte Brechen von Flachsstengeln für die Herstellung von Leinen genutzt wurde. Mancher Besucher konnte sich davon überzeugen, dass die heute vielgepriesene "Gute Alte Zeit" doch zu einem großen Teil aus Mühe und viel Arbeit bestanden hat. |
Die Orgel in Magelsen erklang um 17 Uhr im Konzert. Sie ist unter vielen Gesichtspunkten eine Besonderheit. Technisch bemerkenswert ist zum einen die pneumatische Steuerung: Die An- und Abwahl der einzelnen Register wird durch Luftdruck gesteuert. Und auch die Funktionsweise der Tonventile ist eine Besonderheit. Hier werden Kegel aus einer runden Öffnung hochgehoben und geben dann für die Luft den Weg in die Orgelpfeife frei. Das ergibt ein völlig anderes Spielgefühl; denn hier arbeitet der Spieler gegen die Schwerkraft der Kegel und nicht wie allgemein verbreitet gegen die Spannkraft einer Feder. Rund 70 Zuhörer konnten sich überzeugen, dass dieses unscheinbare Instrument durchaus in der Lage ist, auch klangvolle größere Werke darzustellen, so die berühmte "Suite Gothique" von Léon Boëllmann. |
Ausschnitte aus dem Konzert: Léon Boëllmann (1862-1897): Elevation Improvisation: "Jesu meines Lebens Leben" |